Ulrike Schneck hat ab Herbst 2014 die Regionalstelle in Tübingen aufgebaut und leitete diese bis Herbst 2018. Seitdem ist sie als Fachliche Leitung und Vorstand in der Hauptstelle in Stuttgart tätig.
Zehn Jahre Regionalstelle Tübingen, welche Erinnerung schießt dir als erstes durch den Kopf? Das kleine Häuschen in der Neckarhalde 66, in dem mein Kollege Peter Scholz und ich gemeinsam die Regionalstelle aufgebaut haben. Mein Büro hatte einen direkten Ausgang in den Garten,...
Wir suchen Sprachmittler:innen auf Honorarbasis für Beratungs- und Therapiegespräche für Stuttgart und/oder Tübingen. Sie habe schon Erfahrung oder Interesse am Übersetzten und Sprachmitteln? Wir bieten qualifizierte Anleitungen und Schulungen sowie ein Honorar und Fahrtkostenerstattung.
Anlässlich des dritten Jahrestags der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan fordert Refugio Stuttgart e.V. gemeinsam mit über 50 Organisationen, bedrohte afghanische Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtlicher nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Das Bundesaufnahmeprogramm und weitere Aufnahmemaßnahmen müssen fortgesetzt, beschleunigt und ausgeweitet werden.
Ulrike Schneck ist seit 2019 Mitglied des Vorstands der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.). Im November 2023 wurde sie zur Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Im Interview gibt sie Einblicke in diesen Bereich ihrer Arbeit.
„Obwohl wir jetzt schon seit Monaten hier sind und alles ja eigentlich ganz gut läuft, aber der Krieg ist immer mit uns.“ Seit Beginn des Ukraine-Krieges werden wir vermehrt gefragt, ob wir nun bei Refugio Stuttgart viele Kriegsflüchtlinge betreuen würden. Tatsächlich haben die meisten Klientinnen und Klienten, die in den letzten 22 Jahren wegen Traumafolgestörungen in unseren Beratungsstellen in Behandlung waren, Kriege und bewaffnete Konflikte erlebt.
Unsere Botschaft: Die geplante Verlängerung des Zeitraums, in dem Asylbesuchende nur reduzierte Sozial- und Gesundheitsleistungen zustehen, muss gestoppt werden. Die Folgen, wenn Menschen von medizinischer Versorgung ausgeschlossen sind, sind mehr als ernst und teuer. Auch mit einem menschenwürdigen Leben hat das wenig zu tun.
Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember kritisiert Refugio Stuttgart e.V. die Abschiebung von Geflüchteten aus stationärer Behandlung. Menschen werden in Krankenhäusern und Kliniken aufgrund der Schwere ihrer Erkrankungen stationär behandelt und sollten dort einen besonderen Schutz genießen.
Geflüchtete Menschen sind häufiger als andere in ihrem Leben von sexualisierter Gewalt betroffen. Sexualisierte Gewalt ist oft eine der schlimmen Erfahrungen, die Menschen dazu bringen, ihr Heimatland zu verlassen. Häufig erleben sie weitere sexuelle Übergriffe auf der Flucht und nach der Ankunft in Deutschland. Refugio Stuttgart e.V. unterstützt Überlebende sexualisierter Gewalt mit traumaspezifischer Beratung und Therapie.
Das Risiko für Migrant:innen und Menschen auf der Flucht, Opfer von gewaltsamen Verschindenlassen zu werden, hat sich in den letzten Jahren deutlich vergrößert. Vor diesem Hintergrund hat der UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und im September 2023 einen Rechtskommentar hierzu verabschiedet. Für Refugio Stuttgart e.V. war dies der Anlass, Barbara Lochbihler am 29.11.23 nach Stuttgart einzuladen. Sie ist seit 2019 Mitglied im UN-Ausschuss gegen das Verschwindenlassen.
Als Psychosoziales Zentrum setzt Refugio Stuttgart e.V. sich dafür ein, dass geflüchtete Menschen, die Opfer von Folter und Gewalt geworden sind, in Deutschland die Leistungen erhalten, die sie benötigen, um möglichst komplett rehabilitiert zu werden. Dazu tragen auch Ärztinnen und Ärzte bei, die uns im Bereich der Diagnostik von körperlichen und psychiatrischen Traumafolgen unterstützen.
"Ohne zu übertreiben, kann aus meiner Sicht gesagt werden, dass die gesundheitliche Versorgung Geflüchteter nicht ausreichend gesichert ist und dass es neben häufiger Unterversorgung auch häufig zu Fehlversorgung kommt."
Lesen Sie unser Interview mit Dr. med. Robin T. Maitra, Mitglied des Vorstands der Landesärztekammer Baden-Württemberg und deren Menschenrechts- und Klimabeauftragter.
Seit einigen Wochen werden beharrlich Sachleistungen und Leistungskürzungen für Geflüchtete gefordert. Dabei erhalten die Betroffenen schon jetzt vielfach lediglich die reduzierten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. In der Debatte werden Gruppen gegeneinander ausgespielt, und die Menschenwürde wird offen in Frage gestellt. Wir lehnen sozialrechtliche Verschärfungen ab und fordern: Das Asylbewerberleistungsgesetz muss abgeschafft und die Betroffenen müssen in das reguläre Sozialleistungssystem einbezogen werden.
In unseren Jahresbericht für das Jahr 2022 informieren wir über die Aktivitäten unserer Beratungsstellen in Stuttgart und Tübingen. Zudem werfen wir einen Blick zurück auf das 20. Jubiläum des Vereins.
Im März 2022 veröffentlichte das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg „Empfehlungen zur vernetzten Versorgung psychisch traumatisierter Geflüchteter“. Diese waren seit Februar 2021 unter Beteiligung verschiedener Akteure der Versorgung, einschließlich der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (PSZ), in einem durch das Sozialministerium moderierten Prozess erarbeitet worden.
Auf der Tagung „Gerechtigkeit heilt“ der BAfF und der MFH Bochum verabschiedeten die Teilnehmenden folgende Erklärung zur unmenschlichen Asylpolitik der Europäischen Union und der Verantwortung der Bundesregierung.
Refugio Stuttgart e.V. ist Mitglied der BAfF e.V. (Bundesarbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer). Auf der Tagung „Gerechtigkeit heilt“ der BAfF und der MFH Bochum vom 10. - 12.5.2023 in Bochum verabschiedeten die Teilnehmenden eine Erklärung zur Asylpolitik der Europäischen Union und der Verantwortung der Bundesregierung. Die Bochumer Erklärung zum Nachlesen: https://www.baff-zentren.org/aktuelles/bochumer-erklaerung/
Gemeinsame Stellungnahme von Refugio Stuttgart e.V. und 61 weiteren Organisationen: Viele Geflüchtete erhalten zum Leben lediglich Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz – und damit weniger als das neue Bürgergeld, das laut Gesetz das menschenwürdige Existenzminimum sicherstellen soll. Aber die Menschenwürde kennt nicht zweierlei Maß.
Recht auf Asyl: Traumafolgestörungen vor Gericht berücksichtigen Pressemitteilung zum Tag der Menschenrechte
Anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember wirbt Refugio Stuttgart e.V. dafür, dass mehr Richterinnen und Richter Fortbildungen zu Traumafolgestörungen im Kontext von Flucht erhalten. Zudem empfiehlt Refugio Stuttgart Verwaltungsgerichten, öfter auf die Möglichkeit eines unabhängigen Gutachtens zurückzugreifen.
Refugio Stuttgart wurde 2002 als Verein gegründet, die Geschichte beginnt aber schon fünf Jahre früher. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Einblick in wichtige Entwicklungen des Vereins.
Zudem gibt es eine Langfassung Daten und Zahlen aus der Geschichte des Vereins als DOWNLOAD